Heute hält sich die Verspätung in Grenzen. Aber gleichzeitig umziehen, versuchen, dem Hitzetod zu entgehen, Fußball zu leiden und brandaktuelle Nachrichten zu erstellen, treibt auch mich an meine Grenzen! :-)

Freitag Mittag hatte ich gerade noch ein Gespräch an der FH Hannover und fuhr im Anschluss gen Hamburg. Das Auto ist im Augenblick, temperaturtechnisch gesehen, einer der angenehmsten Plätze. So störte es mich auch eher weniger, dass das 'Magazin-Filmkunsttheater' in Fiefstücken, nicht wirklich schnell zu erreichen war. Allerdings verströmte es, neben der obligatorischen Hitze, den Charme der alten Kuschelkinos, was zumindest die fehlende Klimaanlage ein wenig kompensierte.  Es hatten sich 87 Teilnehmer angemeldet, aber ich möchte behaupten, dass nicht einmal die Hälfte erschienen ist. Halten wir ihnen zugute, dass sie es versucht haben, aber auf dem glühenden Asphalt auf der Strecke blieben!

Um so mehr erfreute es mich, erneut mit Lars Vogel zusammenzutreffen, der den Abend mit dem ersten Vortrag (Thema E4) eröffnete, nachdem Martin Lippert und Peter Friese die offiziellen Begrüßungsworte gesprochen hatten.

Die neue Forschungs- und Entwicklungsschiene der Eclipse Foundation warf dann im Anschluss auch einige Fragen auf. Es ist ja in den vergangenen Wochen öfters von einer Krise gesprochen worden.  Ich finde die Technologie, die sich um E4 rankt, sehr spannend und hoffe, dass wir vieles davon in zukünftigen Releases wiederfinden werden.

Hatte in Hannover noch Sven Efftinge von Xtext berichtet, gab es heute eine beeindruckende Live-Demo von Sebastian Zarnekow zu sehen. Er entwickelte 'on the fly' eine DSL  für ein einfaches Beispiel.  Mich erinnerte es an die Zeit von Lex und Yacc und ich konnte nur feststellen, dass sich in den letzten Jahrzehnten doch eine ganze Menge getan hat.

Weiter ging es dann mit einer Qt-Bibliothek für SWT.  Der Einsatz von Stylesheets erlaubt zwar die UI-Anpassung im Rahmen der SWT-Möglichkeiten, es gibt aber noch immer Einschränkungen. Beispielsweise ist es bis dato unmöglich, Table Header mit CSS anzupassen. In diese Lücke springt nun diese Qt-Library. Quasi in Echtzeit kann eine Anwendung modifiziert werden.

Nach einer Eis- und Getränkepause folgt ein Vortrag, auf den ich mich am meisten gefreut habe.  In den letzen Monaten geisterte das Schlagwort git durch Feeds und Artikel. Via Twitter verfolgte ich die Erfahrungen, die Lars mit dieser Variante von Versionskontrolle gemacht hat.

Die Theorie beschränkte sich nur auf  ein Minimum und Ralf stieg sofort mit einem Beispiel ein.  Ich gebe zu, aus meiner langen UNIX-Zeit bin ich der Commandline noch immer sehr zugetan.  Aber auch der gemeine Windowsnutzer muss auf Oberflächentools nicht verzichten. Überzeugend ist in jedem Fall die Leistungsfähigkeit und die Geschwindigkeit von Git.   Auch wenn ich das 'mergen' nicht zu einem erquicklichen Höhepunkt erheben würde, ist Git eine lohnenswerte Alternative zu CVS und SVN.  Ich könnte mir gut vorstellen, dass dieser Vortrag auch eine Menge Leute in unserer JUG interessieren würde. Mal schauen!

Den Ausklang des offiziellen Abends bildete die Session von HeikoBehrens. Auch er zeigte uns in einer Live-Demo, wie man mit Eclipse eine App für das iPhone entwickelt.  Die gleiche Anwendung konnte dann sofort auch in Android genutzt werden.  Da ich selber kein iPhone besitze, konnte ich dem Vortrag ganz entspannt lauschen.

Ursprünglich hatte ich geplant, mir auch noch die Kurzfilme anzuschauen. Immerhin sollte auch das Kino zu seinem Recht kommen. Angesichts meines langen Tages und der Rückfahrt erlaubte ich mir jedoch, mich früher zu entfernen. Ich gehe aber davon aus, das der Abend auch weiterhin ein Erfolg war. Ich danke hiermit den Organisatoren des DemoCamps in Hamburg. Es war eine tolle Veranstaltung. Echt heiß!