Der letzte Tag begann leider mit Kopfschmerzen, denen ich nach der ersten Session Tribut zollen musste und mir eine kurze Auszeit nahm.  Die Flugreise auf dem Herweg war schon kein Vergnügen gewesen, also: wehret den Anfängen!

Ich muss ja auch zugeben, dass die Pausen schon recht verlockend waren und insbesondere das Mittagessen ist im Westin Grand nicht zu toppen.  Meine kleine Pause ermöglichte mir einen Blick (wohlgemerkt!) auf Festtafel, von denen es insgesamt zwei auf drei Etagen gab, um dem Ansturm auch gerecht zu werden.

 

 

Die anschließende Versorgung mit Kaffee ließ etwas zu wünschen übrig (in den Tweets tauchte dann regelmäßig eine #outOfCoffeeException auf!). Das ist in Mainz bei der JAX besser geregelt, wenn man sich selber den Wachmacher(~halter) zapfen kann. Aber das ist auch schon das einzige, was nur andeutungsweise zu bemängeln wäre.

 

Funktionale Programmierung für Java Entwickler (Angelika Langer)

Funktionale Programmierung erfreut sich im Augenblick großer Popularität. Ursache ist natürlich die Möglichkeit einer parallelen Programmierung, die besser Ausnutzung der Hardware, die Steigerung der Verarbeitungsgeschwindigkeit und natürlich auch nicht die Cloud zu vergessen.

Das sind wohl auch teilweise die Gründe, die die Java 8 Entwickler bewogen, hier neue sprachliche Mittel anzubieten, die uns Angelika Langer näher bringen wollte. Wenn es um die JVM, Speichervewaltung und das Memory-Modell geht, gehört sie, zweifelsfrei, zu den Experten in Deutschland.

So legte sie kurz den Zusammenhang multipler Cores und paralleler Ausführung dar. Resümierte recht schnell, dass auch heute sch9n vieles möglich sei, Java 8 nur die besser Syntax bieten würde und konzentrierte sich auf das neue Konstrukt des ParallelArray.

Funktionale Programmierung zeichnet sich u.a. durch drei wesentliche Paradigmen aus:

  • Wiederverwendbarkeit von Methoden
  • Vermeidung von Seiteneffekten
  • Die Reihenfolge der Ausführung der Methoden ist irrelevant

Mit vielen, teils sehr komplexen Beispielen verdeutlichte sie die Umsetzung mit jetzigen und zukünftigen Bordmitteln.  Da ich ein Auge immer auf den Tweets hatte konnte mir natürlich nicht entgehen, dass Dierk König im Publikum es sehr bedauerte, dass es nicht ansatzweise zur Sprache kam, dass all diese Defizite von Java bereits in Groovy hervorragend gelöst waren.  Selbst Scala, optimiert für funktionale Programmierung, wurde nur am Rande erwähnt. Ich habe schon den Eindruck, dass für einen 'seriösen' Entwickler die anderen JVM-Sprachen nicht unbedingt von Relevanz sind. Schade auch...

Was kann DevOps tun, damit kritische Fehler in Releases der Vergangenheit angehören? (Matthias Marschall)

Unterm Strich war die Botschaft diese letzten Keynote: Redet miteinandern, arbeitet zusammen, habt euch lieb!

Von DevOps habe ich in der letzten Zeit immer wieder gelesen und war fast ein wenig enttäuscht, dass es auch nichts Neues war.  Irgendwie gibt es einen Trend, Dinge, die in anderen Branchen  üblich sind, im Bereich der Softwareentwicklung immer wieder neu zu verpacken.

Es wäre schön, wenn der Referent in Zukunft an seinem Humor entweder etwas arbeitet oder ihn einfach weglässt.  Unfreiwillige Komik war bestimmt nicht seine Absicht. Oder doch?

The Ceylon Language Module (Gavin King)

Java ist, aus evolutionärer Red Hat Sicht, am Ende!  Ein paar Jahre noch, dann wird es sich nicht mehr lohnen, mit gequälten Aufwand, winzige Feature hinzuzufügen.   Mit diesem Wissen zu Beginn der W-JAX, hätte ich mir die Tage eigentlich sparen können. :-)

Nur gut, dass es die letzte Session war, der ich beiwohnte. Gavin King, vielen bekannt als Erfinder von Hibernate und Entwickler bei Red Hat war mit seiner Wortwahl recht klar  und so erklärt sich auch die Motivation für Ceylon.

Dabei handelt es sich um eine Sprach auf einer komplett neuen Plattform, die weder Kompromisse noch Konzessionen macht.  Natürlich will auch sie an der JVM teilhaben, wobei der Java-kompatible Part separat zu Ceylon selber entwickelt wird.

Ziel ist auch eine einfache Anbindung an die Cloud, eine optimierte Syntax und neue Sprachkonstrukte, die den Entwickler optimal unterstützen sollen. Er zeigte erste Beispiele aus der Sprache, die an oberster Stelle der Hierarchie den Typ Void hat, der entweder von Object oder Nothing als Unterklassen besitzen kann.

Irgendwie kam mir da ein Song von den Dire Straits in den Sinn, der dann für manche der zukünftigen Ceylon-Entwickler relevant werden könnte: Money for Nothing! :-)

In diesem Sinne ging auch meine diesjährige W-JAX zu Ende. Trends sind ganz klar:

  • Big Data und Cloud
  • HTML 5 und WebSocket als die neuen Frontendtechnologien
  • verstärkte Rückkehr zu Architekturthemen
  • Parallele Programmierung, Besinnung auf die Konzepte der funktionalen Programmierung.

Daneben gab es  natürlich noch viel mehr und wer die Tweets (#jaxcon) verfolgt hat, der wird schnell fündig werden.

cu 2012 :-)