Nach einer knappen Woche W-JAX kamen noch zwei weitere Konferenztage bei der DOAG hinzu. Okay, es war eigentlich nur ein Tag bei der Konferenz und dann die Mitgliederversammlung des iJUG, die, passendweise, ebenfall gleich in Nürnberg stattfand.

Allerdings wollte ich mir den letzten Konferenztag auch nicht entgehen lassen. Ursprünglich hatte ich mich auf die Keynote von James Gosling gefreut, der jedoch, wie auch im letzten Jahr, ganz plötzlich absagen musste.

So begann ich den Tag mit einem Vortrag zum Thema Grails.  Ich habe ja eine gewisse Affinität zu Groovy und fühlte mich auch mit Grails gut aufgehoben. Es gibt wohl kein Framework, mit dem man schneller zu vorzeigbaren Ergebnissen kommt.  Spannend wird es dann , wenn das Finetuning beginnt.  Da die Zeit recht knapp bemessen war, habe ich die Referenten zu uns in die Gruppe eingeladen, um ausführlich darüber zu berichten.

Im Anschluss wurde die Frage gestellt, ob Scala reif für die Enterprise-Welt sei.   Es war mehr eine theoretische Betrachtung vom Standpunkt der Sprachtauglichkeit und der Semantik, weniger Code getrieben.  Die These, dass sich Scala durch besonders gute Lesbarkeit auszeichnet, wurde von mehreren Anwesenden in Zweifel gezogen.   Aus meiner Sicht ist die Leistungsfähigkeit der Sprache nur wenigen bekannt. Dazu muss man sich die Zeit nehmen, den ersten Eindruck zu überwinden und hinter die Fassade zu schauen. Darin liegt wohl, neben der mangelnden Toolunterstützung, auch das größte Problem. Wir befinden uns in einer schnelllebigen Zeit und jeder, der ein 'Hello World'  programmieren kann, fühlt sich als Experte.

Der eigentliche Höhepunkt waren jedoch die beiden Vorträge von Ed Burns, Specification Lead von JSF.  Es war interessant, mal aus erster Hand zu erfahren, wie die Entwicklung eines JSRs vorangetrieben wird.  Spannend auch die Aufforderung, sich daran zu beteiligen.  Gleiches hatte auch schon Adam Bien verlautbart, der ebenfalls in diversen Expertgroups tätig ist.

Nach einer etwas verunglückten Java EE6 Demo, betrachtete ich den Tag im Kongresszentrum für beendet.

Am nächsten Morgen fand dann die ordentliche Mitgliederversammlung des iJUG mit.  Überraschenderweise nahm Ed Burns teil, der sogar ziemlich gut deutsch sprechen kann.  Nach einem Jahr konnten wir unsere Zeitschrift 'Java aktuell' als Erfolgsstory verbuchen.  Es wäre schön, wenn wir auch weiterhin viele Autoren finden, die ihr Wissen mit der Community teilen möchten.

Vielleicht findet sich auch noch eine oder andere JUG unter unserem Dach ein und auf jeden Fall werden wir noch enger mit den anderen JUGs zusammenarbeiten, um auch Speaker aus Übersee für unsere Veranstaltungen gewinnen zu können.

Es wird auf jeden Fall ein spannendes Jahr werden...